Energie aufladen nach einem Urlaub

Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr zu viel unternommen habt und ihr dann erst mal mehrere Tage oder Wochen braucht um eure Energie wieder aufzuladen? So geht es mir oft in den Ferien, wenn ich in den Urlaub fahre.

Mein Urlaub in Deutschland

Ich wohne seit mehreren Jahren in Dänemark und fliege jedem Sommer zu meiner Familie nach Deutschland um sie zu besuchen. So auch dieses Jahr. Ich war drei Wochen dort und bin vor etwas mehr als einer Woche wieder zurückgekommen. Als ich letztes Jahr in Deutschland war, hatte ich wirklich viele Pläne. Dieses Jahr bin ich deshalb länger geblieben und dachte mir, dass ich sicherlich viel Zeit zum Entspannen haben würde. Aber so war es gar nicht. Ich habe mich oft mit meiner Familie getroffen und mit meinen Freunden.

Ich war ein paar Mal baden und habe einen Kurzurlaub mit meiner Mutter in Österreich gemacht. Ich hatte tatsächlich fast jeden Tag Pläne. Viele denken sich vermutlich, dass man im Urlaub doch hauptsächlich Zeit zum Entspannen haben sollte, aber es gefällt mir tatsächlich viele Pläne zu haben, wenn ich in Deutschland bin. Es gibt einfach immer so viele Dinge, die ich dort unternehmen will. Da entspanne ich lieber danach.

Wieder Zuhause
Was nur immer nicht ganz so gut daran ist in Deutschland viel zu unternehmen, ist, dass meine Energie immer komplett weg ist, wenn ich dann wieder zurück nach Dänemark komme. Seitdem ich wieder Zuhause bin, liege ich jeden Abend in meinem Bett und habe nicht einmal Energie mich zu bewegen oder zu reden. Wenn es zumindest nur am Abend so wäre, wäre das ja fast noch ok. Aber es fängt immer wieder schon am Vormittag an, dass ich keinerlei Energie habe.

Das schwierigste ist, dass ich oft Probleme habe mir vorzustellen, dass es wieder besser wird. Es fühlt sich so an, als ob meine Energie nie wiederkommen würde. Theoretisch weiß ich natürlich, dass das nicht so ist, aber es fühlt sich trotzdem so an. Meine Kontaktperson meinte, dass es recht normal für Autisten ist, dass sie sich Dinge schwer vorstellen können. Ich weiß nur nicht, ob es mir hilft das zu wissen oder ob ich dadurch eher genervt von meinem Autismus bin.

Das Gefühl der Energielosigkeit

Es fällt mir recht schwer zu beschreiben, wie es sich für mich anfühlt, wenn meine Energie Batterie komplett leer ist. Es ist leider nicht nur so, dass ich erschöpft bin, sondern ich kann in solchen Momenten gar nichts mehr. Es fühlt sich so an, als würde ich plötzlich von einer riesigen Welle mitgerissen werden. Ich bin dann auf einmal traurig und fühle mich überfordert. Es kommt mir so vor, als ob meine Gefühle zu viel für mich wären und ich sie nicht aushalten kann. Das Ganze ähnelt einem Shutdown eigentlich auch sehr. Ein großes Problem ist für mich auch, dass ich in solchen Situationen oft sehr sauer werde. Ich finde es ungerecht, dass ich als Autist länger brauche als andere um Energie aufzuladen. Was das angeht, bin ich immer noch nicht so gut darin meine Diagnose und mich selbst ganz zu akzeptieren.

Meine Reaktion auf Energielosigkeit

An den ersten Tagen, an denen ich zurück in Dänemark war, habe ich wirklich nicht viel unternommen. Ich habe einfach viel mit meinem Freund entspannt. Aber irgendwann ist mir auch wirklich langweilig geworden. Ich hatte zwar keine Energie, aber ich konnte auch nicht nur im Bett liegen. Vor allem ging es mir ja am Vormittag oft schon nicht so gut. Da dachte ich mir, ich kann genauso gut etwas unternehmen. Dann wird es mir am Abend auch nicht unbedingt schlechter gehen als am Vormittag. Ich habe also an manchen Tagen etwas unternommen, aber ich versuche immer noch sehr viel zu entspannen. Es fühlt sich nämlich immer noch nicht so an, als ob all meine Energie zurück wäre.

Meine Tipps bei wenig Energie

Als ich diesen Beitrag geplant habe, wollte ich unbedingt auch ein paar Tipps mit einbauen, aber ich wusste am Anfang gar nicht wirklich, was ich schreiben sollte. Es kommt mir so vor, als wäre ich selbst nämlich auch nicht immer besonders gut darin damit umzugehen, wenn ich keine Energie habe. Ich habe aber allerdings vor kurzem mit meiner Kontaktperson geredet und sie hat mir wirklich weiterhelfen können. Sie hat eigentlich nur gesagt, dass man es manchmal so ist, dass man nur ein paar Stunden etwas unternehmen kann und dann wieder ein paar Stunden entspannen muss. Ich habe dann überlegt, dass ich in den nächsten Tagen oder Wochen einfach meine Tage so strukturieren muss.  Viele Autisten lieben ja Pläne und halten sich auch daran. So ist das auch bei mir. Wenn ich einfach den Plan gemacht habe, dass ich kurz etwas unternehme und dann wieder entspanne, ist das viel einfacher für mich das zu akzeptieren.

Was mir generell auch immer hilft ist Ruhe. Da ist es immer gut meine Noise Cancelling Kopfhörer in der Nähe zu haben. Und unter meiner Gewichtsdecke verstecke ich mich auch immer gerne, wenn ich keine Energie habe.

Vielleicht habt ihr ja noch ein paar Tipps, was man machen kann, wenn die Energie Batterie mal wieder leer ist. Ich freue mich auf eure Kommentare.

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