Sogar Wäsche waschen hat mich überfordert

Eineinhalb Wochen nachdem ich mein Studium angefangen habe, hatte ich auch schon Winterferien. Am Wochenende, an dem die Ferien angefangen haben, habe ich meinen letzten Beitrag über meine ersten Studientage geschrieben. Ich war im Großen und Ganzen recht positiv überrascht, wie gut ich die erste Zeit überstanden habe. Natürlich hatte ich mich noch nicht an mein Studium gewöhnt und alles war noch recht neu, aber es lief trotzdem wirklich gut. Einen oder zwei Tage nach diesem Beitrag ist in meinem Kopf aber ein riesiges Chaos entstanden und ich war komplett überfordert.

Am Wochenende war ich mit ein paar Freunden zusammen, aber ich habe mich nicht wirklich wohl gefühlt. Ich kam mir so vor, als würde ich einfach nicht zu ihnen passen. Am Montag darauf musste ich überlegen, ob ich mich wieder mit ihnen treffen wollte und das hat mich total überfordert. Ich kam mir auf einmal gestresst vor und konnte keine Entscheidungen treffen. Ich habe zu dem Zeitpunkt mit einem Freund geschrieben und ihm ein bisschen davon erzählt. Dadurch wurde ich gleich noch trauriger und plötzlich war alles zu viel. Vorher hatte ich nicht gemerkt, wie gestresst ich von meinem Studium war und unter wie viel Spannung ich stand. Die Situation mit meinen Freunden hat aber dann dafür gesorgt, dass alle Gefühle, die sich in den letzten Wochen angesammelt haben, herauskamen.

Ich hatte zwar eine Woche Ferien, aber es kam mir so vor, als hätte ich viel zu viel zu tun gehabt. Ich musste Dinge für die Uni lesen, aber die richtigen Infos waren noch nicht online. Ich wollte mich um meinen Blog kümmern und mich mit Freunden treffen. Dann kamen auch noch die ganzen kleinen alltäglichen Dinge dazu: Wäsche waschen, putzen, kochen, einkaufen… Ihr dürft jetzt nicht darüber lachen, aber ich war tatsächlich sogar vom Wäsche waschen überfordert. Das ist mal wieder ein Thema, von dem ich am liebsten nie jemandem erzählen würde, aber ich bin mir sicher, dass es noch andere gibt, denen es wie mir geht und die sich vielleicht mit so einem Problem alleine fühlen. Deswegen teile ich es trotzdem mit euch und hoffe, ihr findet es nicht allzu komisch. Mein Problem sah so aus: ich musste eigentlich Handtücher waschen. Die wasche ich normalerweise mit meiner Bettwäsche, aber die Bettwäsche musste nicht gewaschen werden. Dann hatte ich aber noch ein Handtuch mehr als sonst, das gewaschen werden musste. Das hat das Ganze vollkommen durcheinandergebracht. Wenn ich erst die Handtücher alleine gewaschen hätte, hätte das ja die ganzen nächsten Wochen durcheinandergebracht, weil dann die Bettwäsche und die Handtücher nicht mehr zusammen gewaschen werden müssten. Aber die Bettwäsche hätte ich auch nicht mit den Handtüchern waschen können, weil ich ja ein Handtuch zu viel hatte. Es klingt wirklich nicht nach einem großen Problem, aber das war es für mich. Die Situation ist mittlerweile schon mehrere Tage her und ich habe immer noch keine perfekte Lösung gefunden.

Bei mir ist es oft so, dass sich viele kleine Dinge ansammeln. Das können Aufgaben sein, die ich erledigen muss oder Herausforderungen, die ich schon überstanden habe, die mir aber viel Energie geraubt haben. Ich merke dann in dem Moment nicht, dass es mich überfordert, aber wenn die ganzen Sachen zusammenkommen, führt es irgendwann dazu, dass alles ein riesiges Chaos ist und ich die kleinsten Dinge nicht mehr hinbekomme.

Worauf ich wirklich stolz bin, ist, dass ich in diesem Chaos tatsächlich entschieden habe meine Kontaktperson anzurufen. Das klingt nicht wirklich nach etwas Besonderem, aber das ist es auf jeden Fall für mich. Ich hasse es zu telefonieren. Ich umgehe es so gut es geht, das heißt es muss ein wirklicher Notfall sein, wenn ich doch jemanden anrufe. Und dann gibt es auch noch das Problem, dass ich nicht gerne um Hilfe bitte. Das Gute an meiner Kontaktperson ist, dass ich ihr das sagen kann und sie dann Entscheidungen trifft. Sie hat mich zum Beispiel gefragt, ob sie vorbeikommen soll und darauf konnte ich gar nicht reagieren. Immerhin war es nicht der Tag, an dem sie eigentlich kommen sollte. Da kann ich ja nicht einfach “erwarten”, dass sie trotzdem vorbeikommt. Ich habe also gesagt, dass ich dazu nicht ja sagen kann. Und dann hat sie selbst die Entscheidung getroffen zu kommen. Sie hat mir dann dabei geholfen einen Plan für die Woche zu erstellen.

Es war wirklich gut die Verantwortung für alles ein bisschen abgeben zu können. Ich musste ihr nur sagen, was ich erledigen musste und sie hat mir dann dabei geholfen, das auf die Tage zu verteilen. Der Plan hat natürlich auch nicht alles gelöst. Ich war danach nicht wieder vollkommen in Ordnung und glücklich, aber es hat mir wirklich geholfen ein bisschen mehr zu entspannen. Das schwierigste ist für mich, glaube ich, immer nur einen Tag nach dem anderen anzugehen. Das muss ich wohl noch lernen.

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