Gastbeitrag: Vitamin D und Autismus

Ich weiß selbst nicht, ob es wissenschaftliche Beweise dafür gibt, dass Vitamin D bei autistischen Symptomen helfen kann, aber hier ist ein persönlicher Erfahrungsbericht von Sabine, die Effekte bei der Einnahme von Vitamin D bemerkt hat.

Wenn ihr selbst überlegt Vitamine zu nehmen, besprecht das bitte vorher mit eurem Arzt.

Autismus Diagnose

Ich habe lange überlegt, was und wie ich schreiben soll. Nun denke ich, die richtige Art gefunden zu haben.

Ich habe die Autismus Diagnose im Sommer 2016 bekommen. Wie viele Autisten habe ich mich selbst weder als krank, behindert oder pflegebedürftig gesehen, geradezu wütend auf solche Vorwürfe reagiert. Ich bin bald 34 Jahre und habe mein Leben lang eingetrichtert bekommen, wie man sich zu verhalten hat, so sehr, dass ich selbst davon überzeugt war so zu sein und alles andere durfte nicht sein.

Auch wenn ich schon vor 10 Jahren wusste, dass ich Hilfe brauchte, so wusste ich damals noch nichts vom Autismus und konnte nicht erklären warum. Es wurde dann so gedeutet, dass ich einfach zu faul war und mich zusammenreißen müsste. Was ich dann auch tat.

Mein Leben lang habe ich quasi in meiner eigenen Welt gelebt. Kaum Erinnerungen an die Vergangenheit, kaum mitbekommen was um mich herum passiert. So kam ich auch mehr oder weniger durchs Leben.

Vitamin D

2001 bekam ich die Diagnose Multiple Sklerose. Im letzten Jahr begann ich deshalb hochdosiert Vitamin D zu nehmen. Dr. Coimbra in Brasilien behandelt MS erfolgreich mit Vitamin D. Ich ließ erst meinen Wert messen, der lag bei 15ng. Dann nahm ich 4 Monate lang 50.000ie täglich, Vitamin K2Mk7 400mcg und 800mg Magnesium täglich.* Einmal im Monat nahm ich 300.000ie Vitamin D.

Vitamin D bei Autismus
Vitamin D bei Autismus

Mein Wert nach 4 Monaten lag dann bei 178ng. Ein guter Wert bei MS. In Bezug auf die MS konnte ich keine Veränderungen feststellen. Jedoch in Bezug auf Asperger. Dies war letztendlich der Grund die Einnahme einzustellen.

Ich bin ein gläubiger Mensch. Ich habe schon immer an Gott geglaubt und bin als Erwachsener sehr zufrieden mit meinem Glauben gewesen. Ich habe immer gesagt, dass ich grade wegen dem Autismus immer am richtigen Glauben nach der natürlich Veranlagung des Menschen dran gewesen bin. Äußere Einflüsse hatten keinen Einfluss auf mich.

Aber mit steigenden Vitamin D Wert haben ich neben vielen anderen positiven Veränderungen eben auch gemerkt, dass mein Glaube nicht mehr so selbstverständlich wurde, auch wenn ich vom Verstand her überzeugt bin, so fehlt mir das Gefühl. Das können die Meisten wohl nicht verstehen, aber für mich ist es schlimm. Ich möchte das Gefühl zu meiner Überzeugung wiederhaben. Viele verstehen nicht, warum ich kein Vitamin D mehr nehme, aber ich habe diesen Grund auch nie genannt, weil ich nicht als Spinnerin abgetan werde möchte.

Daneben habe ich noch sehr viel andere positive Effekte bemerkt. Zum Beispiel ist meine Gesichtsblindheit besser geworden, mein Gedächtnis ist besser – ich erinnere mich viel besser an viel Dinge, ich erkenne soziale Zusammenhänge besser, meine Aufmerksamkeit ist besser (Filme die ich sprichwörtlich 100 Mal gesehen habe, sehe ich nun wie zum ersten Mal, weil mir vieles auffällt, das ich sonst nie gesehen habe), allgemein kann ich Zusammenhänge besser erfassen.

Nun habe ich eine Änderung im SBA beantragt wegen Asperger. Also suchte ich Begründungen und Formulierungen im Internet. Und da musste ich mir eingestehen, dass ich behindert bin und ein Pflegefall. Vieles im Alltag kann ich nicht alleine bewerkstelligen. Ich brauche viel Hilfe, wenn ich nur annähernd wie ein NT funktionieren soll. Alles Regelmäßige macht mir Probleme von Körperhygiene, Zähneputzen, Medikamenteneinnahme oder Haushalt. Ich denke einfach nicht daran. Alle Hilfsmittel habe ich ausprobiert. Ich habe Angst Fremde anzurufen. Vor unbekannten Orten oder Aktivitäten habe ich Angst.

Nun stehe ich kurz vor meinem 34. Geburtstag und muss mir eingestehen, dass ich alleine nicht zurechtkomme. Und wenn das nicht schlimm genug wäre, muss ich einen Arzt finden, der mir das alles bestätigt – nach 34 Jahren. Da erwartet man, dass es schiefgeht, denn wie hat man denn bisher geschafft zu überleben? Ja, nur mit Dauer Overload und Einschränkungen, die sonst keiner sieht, da ich immer bemüht war die normale Frau nah außen zu mimen.

Und es macht mich nun wütend zu lesen, wenn einige abstreiten, Asperger wäre eine Behinderung. Ja, es gibt immer wieder Aspies, die drauf beharren, dass es keine ist. Entweder verleugnen und verdrängen sie wie ich bisher oder sie haben wirklich keine Probleme, nur wie kommt man dann zu so einer Diagnose? Oder hat sich ihr Umfeld so gut auf sie abgestimmt, dass es zu keinen Problemen mehr kommt?

Und um ehrlich zu sein, die Mehrzahl aller Aspies, denen ich virtuell begegnet bin, haben Probleme und sehen sich selbst als behindert.

Was ist nun der Sinn dieses Beitrags? Zum einen die positive Wirkung von Vitamin D auf Asperger und ich wollte einfach mal mitteilen wie schwer es sein kann, wie man sich selbst „belügen“ kann und wie die Wahrheit weh tut. Und es tat einfach mal gut es los zu werden. Ich hoffe einige können daraus einen Nutzen für sich ziehen.

 

*Dosierungen aus dieser Gruppe: https://www.facebook.com/groups/sonnenvitamin/

2 Kommentare zu „Gastbeitrag: Vitamin D und Autismus“

    1. Ich bin ehrlich gesagt immer etwas skeptisch. Ich kenne persönlich niemanden, der Erfahrungen mit CBD Öl hat, habe aber schon öfters in Facebook Gruppen Beiträge dazu gesehen.

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