Persönlichkeitsstörung

Veränderungen und Stress

Vor ein paar Wochen hatte ich noch einen perfekten Plan für den Sommer. Dann kamen auf einmal ein paar Änderungen und Termine dazu und plötzlich war alles durcheinander. Ich habe an allem gezweifelt, war gestresst und wusste nicht mehr weiter. Ich wäre am liebsten einfach nur weggerannt.

Mein eigentlicher Plan war 2 Wochen Vollzeit zu arbeiten. Also eigentlich wäre es sogar mehr als Vollzeit: 8 Stunden pro Tag, 6 Tage die Woche und ich hätte auch direkt bei meiner Arbeit gewohnt. Dann wollte ich ca. 2 Wochen nach Deutschland um meine Familie zu besuchen. Danach war der Plan nochmal 1 Woche zu arbeiten, 1 Woche frei zu haben und dann mein Studium wieder anzufangen. Ich fand den Plan echt gut, aber dann kamen die Probleme. Als erstes hatte ich gleich schon mal einen Termin für meinen einzigen freien Tag in der ersten Arbeitswoche. Das ist wirklich nicht gut, weil ich dann für nichts anderes Zeit hätte. Aber ich habe mir noch keine Sorgen gemacht.

Dann kamen aber noch die Pläne für mein Studium dazu. Ich war jetzt monatelang krankgeschrieben und habe nicht gerade die besten Erinnerungen an die Zeit bevor ich aufgehört habe. Aber jetzt fange ich nach den Sommerferien wieder an zu studieren und muss zurück dorthin. Das macht mich wirklich nervös und wenn ich so nervös bin, werde ich leichter gestresst.

Dann kam natürlich noch mehr dazu. Im Moment habe ich eine Kontaktperson, die ich 2-3 Mal pro Woche treffe und mit der ich über alle möglichen Probleme reden kann. Ich habe die absolut perfekte Kontaktperson. Aber jetzt wurde mir plötzlich gesagt, dass ich eine neue Kontaktperson kriegen soll. Und das bringt alles durcheinander. Das erste Problem ist schon mal, dass ich unsicherer bin, was mein Studium angeht. Bisher dachte ich, dass ich immer mit meiner Kontaktperson reden kann, wenn irgendwas schiefgeht. Das war irgendwie mein Sicherheitsnetz und das wird mir jetzt auf einmal weggenommen. Ich kriege zwar eine neue Kontaktperson, aber ich tue mir einfach schwer Leuten zu vertrauen und ich kann mir echt nicht vorstellen, dass ich nochmal so eine gute Kontaktperson kriege. Und es passt halt auch einfach gar nicht in meinen Plan rein. In meinem bisherigen Plan wäre es zum Beispiel nicht so schlimm gewesen, wenn ich während meines Sommerjobs nicht Zeit hätte meine Kontaktperson so oft zu treffen. Immerhin kenne ich sie ja sowieso und während der Arbeit passiert nicht so viel, worüber ich reden muss. Aber wenn ich eine neue Kontaktperson habe, muss ich die ja kennenlernen. Das heißt, ich muss Termine mit ihr irgendwie neben meinem Sommerjob in die Woche mit einplanen. Vor allem kann ich mir nicht einfach Zeit lassen und die neue Kontaktperson langsam kennenlernen, weil ich sie ja unbedingt brauche, wenn ich mein Studium anfange. Das ist nämlich eine riesige Veränderung wieder anzufangen zu studieren und da brauche ich jemanden, dem ich vertrauen kann und mit dem ich reden kann.

Termine, Kontaktperson kennenlernen und 48 Stunden Job passen einfach nicht in eine Woche. Mein Plan war also plötzlich vollkommen durcheinander.

Zu dem ganzen kam dann noch mehr dazu. Nächste Woche habe ich nämlich noch zwei Arzttermine, wegen denen ich auch extrem nervös bin. Es sind keine wichtigen Termine. Ich brauche eigentlich nur ein Papier, wo draufsteht, dass ich Asperger habe. Aber das Problem ist, dass der eine Arzt umgezogen ist und das hasse ich. Es ist einfach schrecklich wo hingehen zu müssen, wo man vorher noch nie war. Mein Stresslevel ist also im Moment sehr hoch!

Ein paar Veränderungen gemischt mit Stress haben dann einfach dazu geführt, dass ich ziemlich am Ende war. Eine Veränderung alleine ist schon genug für mich um durchzudrehen. Aber gleich mehrere auf einmal geht gar nicht. Was mich am meisten gestresst hat, war mein Sommerjob. Normalerweise rufe ich nie jemanden freiwillig an. Ich hasse telefonieren. Aber jetzt war ich so durcheinander, dass ich tatsächlich meine Chefin angerufen habe. Sie war total lieb und hat gemeint, dass wir uns treffen können und über den Sommerjob reden können. Das Treffen war dann vor ein paar Tagen und es ist echt gut gelaufen. Jemand anderes übernimmt meine drei Wochen Arbeit und ich darf einfach ein paar Schichten arbeiten, wenn es mir passt. Dadurch kann ich dann auch Zuhause schlafen, was mir sehr viel lieber ist, als dort zu wohnen. Und ich habe genug Zeit für alle anderen Termine. Dadurch bin ich dann hoffentlich auch schön entspannt, wenn ich mein Studium wieder anfangen soll.

Erst war das Ganze also ein riesiges Chaos und jetzt habe ich die Lösung. Ich habe immer noch die zwei Termine nächste Woche, wegen denen ich nervös bin, aber wegen allem Anderen bin ich jetzt wirklich viel beruhigter. Es ist cool, dass meine Arbeit so flexibel ist und wir das so einfach ändern konnten. Eigentlich ist jetzt also wieder alles einigermaßen in Ordnung, aber das war echt eine anstrengende Woche. So viele Veränderungen und neue Dinge dürfen bei mir einfach nicht auf einmal passieren.

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