Ich habe schon oft von Autist:innen gehört, die mit ständiger Erschöpfung zu kämpfen haben. Mir selbst geht es auch so. Und das macht Sinn. Immerhin leben wir in einer Welt, die nicht für Autist:innen gemacht ist. Da ist Überforderung und somit Erschöpfung von Autist:innen vorprogrammiert. Auf Instagram wurde ich darum gebeten einen Beitrag mit Tipps für den Umgang mit ständiger Erschöpfung zu schreiben. Ich habe also ein paar eurer Ideen gesammelt und mit meinen eigenen vermischt und daraus ist dieser Blogbeitrag entstanden.
1. Check-up bei einem Arzt/einer Ärztin
Mein allererster Tipp ist, sich von einem Arzt oder einer Ärztin durchchecken zu lassen und Blut abnehmen zu lassen, wenn man unter ständiger Erschöpfung leidet. Ja, es macht Sinn, dass Autist:innen oft mit Erschöpfung zu kämpfen haben, aber es könnte auch etwas anderes dahinter stecken. Nur um sicherzugehen, finde ich es eine gute Idee, das mit Ärzt:innen zu besprechen.
Vitaminmangel
Bei mir ist es so, dass mir häufig Vitamine oder Ähnliches (Vitamin B12 und/oder Eisen etc.) fehlen. Und das merke ich tatsächlich körperlich und mental. Da ist es wichtig das auszugleichen.
2. Vorbeugen
Man kann selbstverständlich nicht immer Erschöpfung vorbeugen. Erschöpfung gehört meiner Meinung nach auch (zu einem gewissen Grad) zum Leben dazu. Aber ich denke, es gibt ein paar Dinge, die zumindest ständige Erschöpfung etwas vorbeugen könnten.
Den Alltag anpassen
Pausen
Ich finde, etwas sehr Wichtiges ist, Pausen einzuplanen. Wenn ich zum Beispiel bei einer Feier eingeladen bin, weiß ich, dass ich die Tage danach eher ruhig angehen sollte. Es ist aber auch bei kleineren alltäglichen Dingen wichtig Pausen einzuplanen. Wenn man beispielsweise gerade geputzt hat, kann man sich danach locker ein Nickerchen gönnen oder auf der Couch entspannen.
Hobbies
Es ist auch wichtig, Dinge im Alltag zu haben, die einem Energie geben und/oder einen glücklich machen. Vielleicht bist du gerne kreativ, gehst an die frische Luft, genießt Vogelgezwitscher, backst, meditierst oder machst Atemübungen? Auf jeden Fall solltest du dir Zeit dafür nehmen.
Prioritäten setzen
Ich kenne das von mir selbst, dass ich oft ewig lange To-Do-Listen habe, aber was davon ist eigentlich wirklich wichtig? Wenn man Prioritäten setzt, nimmt das meiner Meinung nach wirklich viel Druck und kann einem helfen weniger gestresst zu sein.
Akzeptanz und Rücksicht
Und wo wir schon bei dem gedanklichen Umgang mit Aufgaben usw. sind, passt dieser Punkt auch sehr gut: Versuch dich selbst so zu akzeptieren, wie du bist, und geh rücksichtsvoll mit dir um. Eventuell kann es auch sein, dass du deine Erwartungen an dich selbst etwas runterschrauben solltest.
Ich merke das manchmal, dass ich genervt bin, wenn ich wenig Energie habe. Aber das hilft mir auch nicht weiter. Wenn ich anstatt dessen liebevoll mit mir umgehe, verbrauche ich zumindest nicht meine Energie mit negativen Gedanken.
3. Akute Abhilfe schaffen
Wenn man schon unter ständiger Erschöpfung leidet, braucht man natürlich auch Hilfe. Hier kommen ein paar Ideen.
Auszeiten
Nimm dir Zeit für dich selbst. Vielleicht ist es ein Urlaub, den du brauchst. Vielleicht willst du aber auch nur zuhause bleiben und nichts tun. Eventuell gibt es auch die Möglichkeit für eine Kur? Überleg dir, was für dich persönlich am besten wäre.
Hilfsmittel benutzen
Hilfsmittel kann man definitiv auch benutzen, um Erschöpfung vorzubeugen, aber sie können einem auch helfen, wenn es einem schon schlecht geht. Hilfsmittel können (Noise Cancelling) Kopfhörer sein, eine Gewichtsdecke, Stimming Produkte oder viele andere Dinge.
Weitere Tipps für den Umgang mit ständiger Erschöpfung
Hast du noch mehr Tipps? Schreib sie gerne in die Kommentare. Der Beitrag kommt auch bei mir auf Instagram und Facebook online, falls du dich dort mit anderen austauschen möchtest.